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Hagen Rether

LIEBE

„Wir können die Welt nicht retten? Ja, wer denn sonst?“ Es ist kein klassisches Kabarett, was Hagen Rether seinem Publikum serviert, sondern eher ein assoziatives Spiel, ein Mitdenkangebot. Der Kabarettist verweigert die Verengung komplexer Zusammenhänge und gesellschaftlicher wie politischer Absurditäten auf bloße Pointen. Auch das Schimpfen auf Sündenböcke ist seine Sache nicht, denn die Verantwortung tragen schließlich nicht allein „die da oben“.

In aller Ausführlichkeit verknüpft Rether Aktuelles mit Vergessenem, Nahes mit Fernem, stellt infrage, bestreitet, zweifelt. An Glaubenssätzen rüttelt er gründlich, sogenannte Sachzwänge gibt er als kollektive Fiktionen dem Gelächter preis. Mit überraschenden Vergleichen verführt er das Publikum zum Perspektivwechsel – zu einem anderen Blick auf die Welt, in die Zukunft, in den Spiegel, auch unbequemer Wahrheit ins Auge. Und er ruft dazu auf, dass wir uns von unserer vielfach instrumentalisierten Angst und Wut befreien.

Rethers LIEBE ist tragisch, komisch, schmerzhaft, ansteckend: Das ständig mutierende Programm mit dem immer gleichen Titel verursacht nachhaltige Unzufriedenheit mit einfachen Erklärungen und stiftet zum Selberdenken und -handeln an. Bis zu dreieinhalb Stunden plädiert der Kabarettist leidenschaftlich für Aufklärung und Mitgefühl, gegen Doppelmoral und konsumselige Wurstigkeit: Wandel ist möglich – wenn wir wollen.

Termine unter www.hagenrether.de


Preise:

Deutsch-Türkischer Freundschaftspreis „Kybele“ 2013
NRW-Kleinkunstpreis „Bocholter Pepperoni“ 2011
Deutscher Kabarett-Preis 2010
Schweizer Kabarett-Preis „Cornichon“ 2010
Deutscher Kleinkunstpreis 2008
Nominierung für den Adolf-Grimme-Preis 2008
Wilhelmshavener Knurrhahn 2007
Der Goldene Spaten (Bayerischer Kabarettpreis – Förderpreis) 2005
Sprungbrett (Förderpreis des Handelsblatts) 2005
Deutscher Kleinkunstpreis (Förderpreis der Stadt Mainz) 2005
Stuttgarter Besen (Gold / Publikumspreis) 2004
Prix Pantheon (Jurypreis) 2004
Passauer Scharfrichterbeil 2004
Zeck-Kabarettpreis (Newcomerpreis „Fresh Zeck“) 2004
Tollwood-Kabarettpreis 2004
Paulaner Solo 2004
Tegtmeiers Erben (Jurypreis) 2003
Fohlen von Niedersachsen 2003

3sat produzierte für seinen Schwarz-Weiß-Thementag am 25. August 2007 mit dem Kabarettisten das Projekt „Hagen Rether: Liebe“ – politisches Kabarett von heute, meilenweit entfernt vom Mainstream – nominiert für den Adolf-Grimme-Preis 2008.

Den Deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte Kabarett erhielt Hagen Rether 2008: „Damit zeichnet die Jury einen klavierspielenden Kabarettisten aus, der mit sanfter Stimme und voller Angriffslust das Weltgeschehen beiläufig plaudernd auseinan­der nimmt. Seinen Auftritt stellt der sarkastische Aufklärer unter das Thema 'Liebe', das einzige, was in seinem Programm nicht vorkommt. Nie hat Desillusionierung soviel Spaß gemacht!“

2010 wird der deutsche Polit-Kabarettist mit dem Schweizer Kabarett-Preis „Cornichon“ ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es: „Hagen Rether gilt als Moralist des 21. Jahrhunderts, der sich den unbequemen Wahrheiten verpflichtet fühlt. Mit messerscharfem Verstand, Sprachmacht und Fabulierlust demontiert er die Mechanismen unseres Gesellschaftssystems. (...) Er ist ein Chronist der Missstände unserer Zeit, ein Aufklärer, der antritt gegen Heuchelei, Angstmacherei, Ungerechtigkeit und Verdummung. Unerbittlich ist sein Blick auf alles, was verkehrt läuft, bitterböse seine Kommentare dazu.“

Der Deutsche Kabarett-Preis 2010, gestiftet von der Stadt Nürnberg, wird Hagen Rether am 08.01.2011 im Nürnberger Burgtheater verliehen. Begründung der Jury: „Hagen Rether hat das Kabarett am und mit dem Klavier neu erfunden. Leise plaudernd fordert er seinem Publikum in einzigartiger Weise mit blitzschnellen Themenwechseln höchste Aufmerksamkeit und Konzentration ab. Ohne falsche Rücksichtnahme auf politische Korrektheit stellt er unter dem immer gleichen Programmtitel Liebe in einem sich ständig verändernden Programm die kompli­zier­ter werdende Welt und bisweilen auch sich selbst in Frage. Er gibt sanft, aber eindringlich den Wolf im Schafspelz und entlarvt mit bitterbösen Beispielen die allseits vorhandene Scheinheiligkeit und Doppelmoral. Der klassische Aufklärer Hagen Rether öffnet die Augen für Hintergründe und Zusammenhänge und spricht beiläufig Wahrheiten aus, die den Zuschauer mit der Erkenntnis zurück lassen, dass auch er Teil des großen Spiels ist.“